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1. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 37

1907 - Leipzig : Freytag
37 trug nur Kleider, zu denen seine Tchter das Garn selbst gesponnen und gewebt hatten. Wenn Krieg ausbrach, mute jeder selbst sein Gehft und die Seinen schtzen und verteidigen. Aber bald sahen die Germanen, da es besser sei, zusammen zu wohnen. Viele von ihnen zogen deshalb in die festen Pltze, die von den Rmern an den Ufern des Rheins und der Donau angelegt worden waren. So entstanden die ltesten deutschen Städte, z. B. Straburg, Mainz, Koblenz und Kln am Rhein, Trier an der Mosel, Augsburg am Lech, Regensburg und Passau an der Donau. Manche siedelten sich auch bei einem Kloster oder einer Kirche an; so entstanden ebenfalls mehrere Städte. Eine dritte Reihe von Stdten endlich ist aus den Burgen hervorgegangen, die Heinrich I. zum i'nvrembergj Abb. 19. Nrnberg. Schutze gegen die Ungarn angelegt hatte. Alle diese Städte waren mit breiten und tiefen Grben, starken Wllen und hohen Mauern umgeben. Die Mauern waren noch verstrkt durch feste Trme. Auf Fallbrcken gelangte man der den Graben und durch stark befestigte Tore in das Innere der Stadt. So lebten die Bewohner hinter ihren Mauern so sicher wie in einer Burg. Deshalb wurden sie auch Brger genannt. Die Städte in lterer Zeit. In ltester Zeit waren die Städte viel kleiner als heutzutage. Wegen der Mauern und Grben mute man enge bauen. Deshalb waren auch die Straen und Gassen schmal, krumm und dunkel. Sie waren auch nicht gepflastert und hatten keine Brgersteige. Die Huser waren meistens aus Holz gebaut

2. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 61

1907 - Leipzig : Freytag
61 trug nur Kleider, zu denen seine Tchter das Garn selbst gesponnen und gewebt hatten. Wenn Krieg ausbrach, mute jeder selbst sein Gehft und die Seinen schtzen und verteidigen. Aber bald sahen die Germanen, da es besser sei, zusammen zu wohnen. Viele von ihnen zogen deshalb in die festen Pltze, die von den Rmern an den Ufern des Rheins und der Donau angelegt worden waren. So entstanden die ltesten deutschen Städte, z. B. Straburg, Mainz, Koblenz und Kln am Rhein, Trier an der Mosel, Augsburg am Lech, Regensburg und Passau an der Donau. Manche siedelten sich auch bei einem Kloster oder einer Kirche an; so entstanden ebenfalls mehrere Städte. Eine dritte Reihe von Stdten endlich ist aus den Burgen hervorgegangen, die Heinrich I. zum Abb. 27. Nrnberg. Schutze gegen die Ungarn angelegt hatte. Alle diese Städte waren mit breiten und tiefen Grben, starken Wllen und hohen Mauern umgeben. Die Mauern waren noch verstrkt durch feste Trme. Auf Fallbrcken gelangte man der den Graben und durch stark befestigte Tore in das Innere der Stadt. So lebten die Bewohner hinter ihren Mauern so sicher wie in einer Burg. Deshalb wurden sie auch Brger genannt. Die Städte in lterer Zeit. In ltester Zeit waren die Städte viel kleiner als heutzutage. Wegen der Mauern und Grben mute man enge bauen. Deshalb waren auch die Straen und Gassen schmal, krumm und dunkel. Sie waren auch nicht gepflastert und hatten keine Brgersteige. Die Huser waren meistens aus Holz gebaut Jris, Erzhlungen fr den ersten Geschichtsunterricht. Ausgabe A. 5

3. Teil 2 - S. 59

1911 - Leipzig : Freytag
59 yerkehrsschwierigkeiten keine große Stadt entstehen lassen; doch liegen dort geschichtlich berühmte Orte, wie Arles und Avignon. Zwischen Loire und Rhone entstand wegen des Vorkommens von Eisen eine bedeutende Industrie. Der wichtigste Ort an der Rhone ist Lyon, ein Mittelpunkt des Handels, besonders der Seidenindustrie, und wegen der dort zusammenlaufenden Straßen stark befestigt. Die größte Wichtigkeit hat die an der Saone und am Doubs aufwärts zur Burgundischen Pforte führende Straße, deshalb ist dort Besançon zu einer starken Festung ausgebaut. Der Westabfall des Juragebirges hat seinen Namen von der alten Freigrafschaft Burgund, der Franche Comté, während als Burgund (Bourgogne) das Gebiet der Saone bezeichnet wird. Es hat wegen der nach allen Seiten geschützten Lage ein mildes Klima und erzeugt deshalb viel Obst und Wein, letzteren besonders an der Côte d'or. Der wichtigste Weinmarkt ist Dijon, zugleich starke Festung, ebenso wie Beifort. Am Westrande des Wasgenwaldes, in Französisch-Lothringen (Lorraine), liegt eine große Reihe befestigter Plätze, darunter Verdun. Die Hauptstadt des alten deutschen Herzogtums, das in den Tälern reich an Wein und Getreide ist, im Gebirge von der Eisenindustrie belebt wird, ist Nancy (deutsch: Nanzig). Ein großer Festungsgürtel zieht sich vom Jura bis an den Kanal, da hier die Grenze keinen natürlichen Schutz hat. 10. Weltstellung. Frankreich ist durch seine geschützte und doch dem Verkehr geöffnete Lage, durch seiner Bodengestalt und die Fruchtbarkeit des Bodens, durch mildes Klima und einheitliche Bevölkerung sehr bevorzugt, so daß man es als das reichste Land Europas bezeichnen kann. Handel und Industrie sind genügend entwickelt, so daß bei der Bedürfnislosigkeit der Bewohner ein allgemeiner Wohlstand herrscht, der es ihm ermöglichte, die großen, im Kriege 1870—.71 erlittenen Schäden schnell zu verwinden. Dazu kommt, daß es viele auswärtige Besitzungen hat. Es hat nächst England die meisten Kolonien und die größte Kriegsflotte, wogegen seine Industrie, sein Handel und seine Handels- flotte von der deutschen weit übertroffen wird. Sein geistiger und politischer Einfluß war früher fast unumschränkt, doch hat er in letzter Zeit abgenommen. 11. Auswärtige Besitzungen. Zu den französischen Besitzungen gehört die Insel Korsika, die zwar landschaftlich schön, aber wegen ihrer wilden Gebirgs- natur arm und schwach besiedelt ist; struppiger Buschwald bedeckt einen großen Teil der Insel, die als Geburtsland Napoleons I. berühmt geworden ist. Zu den auswärtigen Besitzungen gehören Tunis, Algier und Marokko als Schutzstaaten, ein großer Teil Westafrikas von Senegambien bis zum Kongo, Madagaskar, Annam, Kochinchina, Tonking, Neukaledonien und einige andere Südseeinseln, mehrere der Kleinen Antillen und ein Teil von Guayana. Die französische Münzeinheit ist der Frank zu 100 Centimes gleich 80 Pfennig.

4. Teil 1 - S. 20

1911 - Leipzig : Freytag
20 Von der rauhen Eifel strömen der Mosel Nebenflüsse zu, die in das öde Hochland prachtvolle Täler eingegraben haben. Schön ist auch das Tal der Sieg, in seinem Oberlaufe vom regen Leben des Berg- und Hüttenmannes erfüllt. Das klare Wasser der Wupper hat von jeher zum Waschen und Bleichen Benutzung gefunden, während auf den Höhen eine lebhafte Eisenindustrie be- trieben wird. Ebenso wie die Wupper kommt auch das Tal der Ruhr, des letzten im Schiefer- gebirge strömenden Flusses, aus dem waldreichen Sauerlande (d. i. Südland von Westfalen). Im W. ergießen sich einige kleine Flüßchen am Hohen Venn nach der Maas hinüber; auch ihre Täler, wie das der Maas, sind durch landschaftliche Schönheit ausgezeichnet, die um so angenehmer wirkt, als sie im Gegensatze zu den meistens öden Hochflächen stehen. Durch Fruchtbarkeit ausgezeichnet ist die am östlichen Rande des Taunus sich erstreckende Ebene, die nach einem kleinen Flüßchen Wetterau genannt wird. C. Staatliche Gliederung. Der größte Teil des Schiefergebirges gehört zu den preußischen Provinzen Hessen-Nassau und Rheinland. Den So. bildet der zu ersterer Provinz gehörige Regierungsbezirk Wiesbaden. Hier spenden die heißen Quellen von Wiesbaden vielen Leidenden Genesung; der vielbesuchte Kurort ist umgeben von einer ganzen Zahl anderer Bäder und Quellorte. Unter ihnen befinden sich Homburg vor* der Höhe (,,die Höhe" ist der volkstümliche Name für den Taunus) und Selters, dessen Wasser zuerst in Flaschen verschickt wurde. Auf dem Niederwalde, dem an den Rhein reichenden Teil des Taunus, steht als deutsches Nationaldenkmal eine riesige Bildsäule der Germania. In das Gebiet der Nahe ragen kleine Teile der Pfalz, des Großherzogtums Hessen und ein losgetrenntes Stück des Großherzogtums Oldenburg. Preußisch ist das wegen seiner heilkräftigen Quellen viel besuchte Soolbad Kreuznach. Der Sw. des Schiefergebirges gehört zum Regierungsbezirke Trier in der Rheinprovinz. Hier ist Saarbrücken vermöge seiner Kohlen- und Eisenlager der Mittelpunkt einer blühenden Industrie geworden. Weil die Saar aber auch von den nach Frankreich hinüberführenden Straßen getroffen wird, ist es in alter und neuerer Zeit an ihren Ufern auch öfter zu Schlachten gekommen. Die alte römi- sche Hauptstadt Trier, jetzt Bischofssitz, ist der Ausgang des Christentums in Deutschland und ein Mittelpunkt des Weinbaues sowie ein Regierungssitz. Coblenz (d. i. Zusammenfluß), im schönsten Teile des Rheintales gelegen, ist der mili- tärische Stützpunkt der Stelle, wo die Mosel—lahn-Linie den Rhein quert. Westerwald und Eifel sind verhältnismäßig arm, ein Land der kleinen Siedlungen und der armen Leute. Doch wird die Eifel neuerdings wegen ihrer landschaftlichen Schönheit viel besucht, besonders wegen ihrer vulkanischen Gegenden, in denen schön geformte Berge und eigentümliche Kraterseen oder Maare der Landschaft einen wunderbaren Reiz verleihen. Der Nw. des Schiefergebirges gehört zu dem in gleicher Provinz gelegenen Regierungsbezirke Aachen. Aachen ist eine als Badeort berühmte Stadt; einst war es der Lieblingsplatz Kaiser Karls des Großen und die Wahlstadt der deutschen Kaiser, jetzt bildet es den Mittelpunkt der Tuch- und Glasfabrikation und vor allem eines Steinkohlengebietes und ist außerdem der Vorort des Regierungs- bezirkes.

5. Teil 1 - S. 40

1911 - Leipzig : Freytag
40 Handelsstadt, Antwerpen an der Scheide, ist nächst Hamburg der bedeutendste Hafen des europäischen Festlandes und stark befestigt. (Fig. 21.) Der größte Platz des Staates ist die glänzende Hauptstadt Brüssel (franz. Bruxelles, spr. brüszähl), unter deren Erzeugnissen Spitzen, Teppiche und Ma- schinen den ersten Rang einnehmen. Brüssel liegt in der Mitte des Landes an der Grenze von Hochland und Tiefland und an der Sprachgrenze zwischen Wallonisch und Flämisch. Südlich von der Stadt hat der Flecken Waterloo durch die Schlacht bei La Belle Alliance eine geschichtliche Berühmtheit erlangt. Fig. 21. Antwerpen. (Nach einer Photographie der Photoglob Co., Zürich.) Im Industriegebiete hat die alte Stadt Lüttich bedeutende Waffen- und Maschinenfabriken. Infolge seiner Eisen- und Kohlenschätze und seiner günstigen Lage für den Handel hat sich Belgien zu einem der ersten Industriestaaten entwickelt, so daß es eine der stärksten Bevölkerungen unter den Staaten Europas und das dichteste Eisenbahnnetz der Wtelt aufweist. Die Bedeutung des Staates wird noch dadurch gehoben, daß unter seiner Oberhoheit der Kongostaat im tropischen Afrika steht. Belgien hat dasselbe Münzwesen wie Frankreich. 4. Politische Einteilung des preußischen Staates. 12 Provinzen: 1. Ostpreußen, Reg.-Bez. : Königsberg, Alienstein, Gumbinnen. 2. Westpreußen, ,, Danzig, Marienwerder. 3. Brandenburg, ,, Potsdam, Frankfurt. 4. Pommern, ,, Stettin, Köslin, Stralsund.

6. Teil 1 - S. 71

1911 - Leipzig : Freytag
71 In der Nähe des Feldberges liegt die schöne Universitätstadt Freiburg. Die Hauptstadt Karlsruhe ist eine neuere Stadt in waldiger Umgebung. Das Stammschloß Baden ist inmitten prächtiger Waldberge gelegen, hoch über dem herrlichen, durch mildes Klima und heilkräftige Quellen ausgezeichneten Bade- orte Baden-Baden. Weiter nordwärts, wo der Neckar das Gebirge durchbricht, liegt die alte Universitätstadt Heidelberg, überragt von Deutschlands schönster und größter Burgruine, dem Schlosse der Pfalzgrafen Bei Rhein, das vor 200 Jahren wie das ganze pfälzische Gebiet der Verwüstung der Franzosen zum Opfer gefallen ist. Den wichtigen Platz an der Neckarmündung nimmt die regelmäßig gebaute bedeutende Handelsstadt Mannheim ein und gegenüber das zur bayrischen Pfalz gehörige Ludwigshafen. Nach N. schließt sich auf beiden Rheinufern das Großherzogtum Hessen an. Seine freundliche Hauptstadt Darmstadt liegt in der Nähe einer alten, mit Burgen und Städten geschmückten, am Odenwald zwischen Obsthainen entlang führenden Straße, der sogenannten Bergstraße. Auf dem linken Ufer erblickt man die Domtürme des lieblichen Worms, das einst die Hauptstadt der Burgunden war. Am Rheinknie war Mainz schon zur Römerzeit eine wichtige Festung, später der Sitz eines Erzbischofs, jetzt ist es ein lebhafter Handels- und bedeutender Waffenplatz. Rheinaufwärts hat das Königreich Bayern auf der linken Rheinseite eine Besitzung, die Pfalz, den Rest eines vormals wichtigen Kurfürstentums. Sie ist das eigentliche Weinland von Deutschland, treibt'aber auch sehr viel Gewerbe. Unmittelbar an den Rhein tritt das alte Speyer, in dessen Dom eine Reihe von deutschen Kaisern begraben liegt. Bis zum Jahre 1871 gehörte der südwestliche Flügel der Oberrheinischen Tiefebene zum Kaiserreich Frankreich; es war zwei Jahrhunderte vorher wider- rechtlich den Deutschen abgenommen worden. Seither ist es zurückerobert und gehört als selbständiges Reichsland Elsaß-Lothringen zum Deutschen Reiche. Die Hauptstadt ist Straßburg, die „wunderschöne Stadt", an einer ostwestlich führenden, den Wasgenwald in der Zaberner Steige überschreitenden Straße gelegen. Es ist viel herrlicher und größer wieder aufgebaut, als es jemals zu fran- zösischer Zeit war, und jetzt der Sitz deutscher Wissenschaft und Bildung. An der Iii, die eine Kanalverbindung zwischen Rhein und Rhone vermittelt, liegt die große Fabrikstadt Mülhausen. Die Hauptstadt von Lothringen ist die alte Festung Metz (Fig. 39), von den Deutschen zu einem starken Bollwerke gegen die Westgrenze ausgebaut. Die Oberrheinische Tiefebene findet ihre Fortsetzung nach N. in dem gesegneten Rheingau wo die auf die Felsen brennende Sonne in der Gegend von Rüdesheim und Johannisberg die edelsten Weine zeitigt. Auch die Mainmündung gehört zur Tiefebene. Hier finden sich die gewerbe- reichen Städte Hanau und Offenbach. Wichtiger als diese ist die bedeutendste Handelsstadt von Westdeutschland, Frankfurt am Main, das jahrhundertelang die Krönungstadt der deutschen Kaiser war. Nur ein kleiner Teil des Südwestdeutschen Beckens gehört nicht zum Deutschen Reiche, das bergige Großherzogtum Luxemburg, das zwar eine deutsche Bevölkerung, aber im übrigen französisches Wesen hat, und das Stufenland der

7. Teil 1 - S. 37

1911 - Leipzig : Freytag
37 11. Die Rheinprovinz hat an dem Tieflande Anteil durch die große, am Rhein weit aufwärts ziehende Cölner Bucht. Sie erstreckt sich bis nach Bonn in die Gegend des durch mildes Klima ausgezeichneten Siebengebirges. Der Hauptort ist Cöln, seit alter Zeit wichtig als Brückenort für die große, am Gebirgsrand entlang führende ostwestliche Straße. Deshalb ist Cöln auch eine starke Festung. Es ist ferner Sitz eines Erzbischofs und durch seinen schönen gotischen Dom be- kannt. (Fig. 18.) Für den Rheinhandel ist es jetzt wie in alten Zeiten der Mittelpunkt. Rheinabwärts liegt die freundliche Kunststadt Düsseldorf, als Handelsstadt bedeutend, weil es der Ausfuhrhafen des niederrheinischen Industriegebietes ist, und Hauptstadt eines Regierungsbezirkes. Auf der linken Rheinseite haben sich manche Städte, z. B. München-Gladbach und Crefeld, zu hervorragenden Industrieplätzen entwickelt, letzteres namentlich für die deutsche Samt- und Seidenindustrie. Rechtsrheinisch drängen sich an der Ruhrmündung Industriestädte zusammen, die mit großer Geschwindigkeit emporgewachsen sind und sich zu Riesenstädten miteinander in Gegenden vereinigen, wo vor wenigen Jahrzehnten noch gar keine Häuser standen. Am bedeutendsten ist Duis(düs)burg-Ruhrort, der Hafen des Kohlengebietes, dessen Gesamtverkehr so groß ist wie der unserer größeren See- häfen. Der Hauptplatz der Maschinenfabrikation ist Oberhausen. Die Gegend rheinabwärts ist noch wenig von dem Treiben der Industrie berührt ; dort liegt an der Lippemündung die kleine Festung Wesel. 12. Politisch gehört zur Rheinprovinz noch das von der Rauhen Alb und der oberen Donau durchquerte, von Württemberg und Baden eingeschlossene Fürsten- tum Hohenzollern mit dem Hauptorte Sigmaringen. Dieses Stammland des preußi- schen Königshauses wurde 1850 von seinen dem Hohenzollerngeschlechte ange- hörigen Fürsten an Preußen abgetreten. Ii. 1. Unter den nichtpreußischen Gebieten des Norddeutschen Tieflandes sind die beiden Großherzogtümer Mecklenburg an der Ostsee durch fruchtbare Landschaft und schöne Seen ausgezeichnet. Die Hauptstadt des kleineren Staates ist Neu- Strelitz, die Hauptstadt des größeren Schwerin. Die größte Stadt ist die Universitäts- und Handelsstadt Rostock, von dessen Hafen der Verkehr nach Dänemark geht. 2. An Mecklenburg grenzt das Gebiet der freien Stadt Lübeck. Lübeck war früher der Vorort der Hansa und ist jetzt als Handelsplatz wieder emporgekommen, besonders wegen seines Holzhandels. Doch kann es sich neben Hamburg nicht wieder zur früheren Höhe emporschwingen; denn Hamburg liegt an der Stelle, wo die Nordsee am weitesten in Deutschland eingreift, an dem größten Flusse, der zudem ein fruchtbares und industriereiches Hinterland erschließt, und an einer Stelle, bis wohin die Flut selbst die größten Seeschiffe trägt und wo eine alte Straße von S. her auf die Elbe stößt. Dies alles hat Hamburg zur zweitgrößten Stadt Deutschlands und zum ersten Hafen des europäischen Festlandes gemacht. (Fig. 19.) Die dritte der drei freien Städte, Bremen, liegt nicht ganz so günstig wie Hamburg, besonders weil die Weser nicht weit aufwärts schiffbar ist, doch ist es für Kolonialwaren ein Haupthandelshafen und ferner unser wichtigster Aus- wandererhafen; seine größte Schiffahrtsgesellschaft, der Norddeutsche Lloyd (spr. Leud), nimmt mit der Hamburg-Amerikanischen Paketfahrt-Aktiengesellschaft (Hapag) unter den Schiffahrtsgesellschaften der ganzen Erde die erste Stelle ein. 3. Das Großherzogtum Oldenburg, im S. mit prächtigen Wäldern geschmückt, im N. Marsch- und Moorgebiet, grenzt zwar an die Weser, hat aber nicht viel

8. Teil 1 - S. 39

1911 - Leipzig : Freytag
39 sauber. Zwei Drittel gehören dem reformierten Bekenntnisse, ein Drittel der katholischen Kirche an. Die Sprache ist ein niederdeutscher Dialekt. Die Hauptstadt Amsterdam ist ein reger Handelsplatz an der flachen Süder- see und mit der Nordsee durch einen Schiffahrtkanal verbunden. Sitz der Regierung ist die stille Stadt Haag, d. i. Wald, so benannt nach einem der seltenen Wälder. In seiner Nähe [liegt das Seebad Scheveningen (spr. s-cheveningen), nördlich davon die altertümliche Universitätstadt Leiden und an dem trocken- gelegten Haarlemer Meer die Blumenstadt Haarlem. (Fig. 20.) Der Haupthafen ist das am Rhein gelegene Rotterdam. Der wichtigste Überfahrtsplatz nach Eng- land ist das bereits im Mündungsgebiete der Scheide gelegene Vlissingen (f). I Fig. 20. Haarlem. (Nach einer Photographie der Photoglob Co., Zürich.") Die geltende Münze ist der holländische Gulden. Der Staat besitzt, nament- lich, in Asien, bedeutende Kolonien. 2. Das Königreich Belgien, dieser erst seit 1830 selbständige kleine Staat, hat im S. Anteil an den Ardennen, die große Schätze von Eisen und Kohlen enthalten; nach N. geht die Landschaft in die Niederdeutsche Tiefebene über. Zwei bedeutende Flüsse bewässern das Land: die Scheide, in deren weite Mündungen die Flutwelle des Meeres eindringt, und die Maas. Auch die Bewohner lassen eine Zweiteilung erkennen : im bergigen S. wohnen die behenden Wallonen mit französischer Sprache und Vorliebe für Industrie; das Tiefland haben ruhige germanische Flamen niederdeutscher Mundart besiedelt, die mehr zur Landwirtschaft und zum Handel neigen. Beide Stämme gehören der katholischen Kirche an. Die Volksbildung ist gut, trotzdem kein Schulzwang besteht. .Am Strande haben sich viele Badeorte entwickelt, besonders Ostende (én).Von alter Zeit her sind Gent und Brügge als Handelsplätze bekannt. Die wichtigste

9. Für die unteren Klassen - S. 97

1897 - Leipzig : Freytag
Die Niederlande. — Dänemark. 97 Wichtige Orte Einw. in Taus.: Amsterdam 450, Haarlem 60 Haag 175, Rotter- dam 230, Lehden 45 Utrecht 92 Groningen 60 Maastricht 33 in der Provinz: Nordholland Slldholland Utrecht Groningen Limburg Gesamter Besitz Niederländisch- Indien Malaiischer Archipel und westl. Neuguinea Surinam und Cnrayao Kolonieen: Flächeninhalt qkm 2 000 090 Einwohner 33 Millionen Dänemark. Das norddeutsche Tiefland sendet nach Norden die schmale Halbinsel §143 Jütland aus, welche Nord- und Ostsee scheidet. Östlich davon taucht aus dem Meer eine Gruppe von Inseln auf. Sie bilden mit Jütland das Königreich Dänemarf. Der Boden ist gleich dem Norddeutschlands von Lehm, Sand und Natur. Kies bedeckt. An Jütlands Ostküste erhebt ersieh noch auf 170 m, sonst ist das Land überall stach. Die Inseln sind vortrefflich für Ackerbau und Vieh- zucht geeignet, darum aber waldarm. Größere unfruchtbare Flächen finden sich nur im westlichen Jütland, Das Klima ist oceanisch mild und feucht. Durch seine Lage inmitten zweier viel befahrener Meere erhielt Sandel Dänemark eine bedeutsame Stellung im Welthandel. Es wurde eiue her- vorragende Seemacht, die ihm auch eine Reihe wichtiger Kolonieen erwarb. Von diesen Besitzungen sind dem Reiche noch die F är ö er, das vulkanreiche Island, die Westküste Grönlands und einige Inseln in Westindien bis heute geblieben. Das Mutterland selbst, zu dem auch das Felseneiland Born Holm gehört, umfaßt gegenwärtig eine Fläche von 38 Taufend qkm, auf der 21j2 Millionen Menschen wohnen. Diese sind Germanen, meist lutherischen Bekenntnisses, von hoher Bildung. Die Hauptstadt ist K o p e u- Hägen, auf der Insel Seeland am Sunde, blühend durch Handel und Gewerbe. Ko- lomecn. Be- wohner. Königreich Dänemark Halbinsel Jütland Inseln: Seeland Falster Laaland Langeland Fünen Bornholm Ule, Lehrbuch der Erdkuude, .1 Flächenin- > halt in qkm\ Einwohner Hauptstadt Einwohner in Tausenden 38 000 ' 2^/4 Millionen Kopenhagen 376 Wichtige Orte: Einw. in Tausenden Aarhns 35 Kopenhagen 376 Kolonieen: Wichtige Orte: Färöer Island Grönland Westindien Reikjavik St. Thomas.

10. Für die unteren Klassen - S. 66

1897 - Leipzig : Freytag
66 Europa. Sein* ^^^öene das Thal des Mains sich öffnet und zugleich der Verkehr auf Tief-' dem Rheine einen Weg nach dem Meere findet, entwickelten sich die beiden ebene. Großstädte Mainz und Frankfurt a. M. Jenes ist zugleich Festung, während diefes zweifellos die erste Handelsstadt des ganzen Gebietes ist. Am Rhein aufwärts treffen wir in Mannheim und Ludwigs- Hafen zwei weitere wichtige Handels- und Fabrikorte. In der Rhein ebene liegt die Hauptstadt des Großherzogtums Hessen, Darmstadt, und die des Großherzogtums Baden, Karlsruhe. Weiter befinden sich hier die Universitätsstädte Heidelberg in herrlicher Lage am Neckar und Freiburg am Fuße des südlichen Schwarzwaldes. Westlich des Rheins ist das starkbefestigte Straß bürg seit 1871 neu aufgeblüht. Es besitzt eine Universität. Auf diesem linksrheinischen Gebiet ist unfern des Rhein- knies Mühlhausen der Mittelpunkt einer lebhaften Banmwollenweberei geworden. In der Haardt gedeiht vortrefflicher Wein. Lothrin- D'ie Lothringer Ebene ist ein weniger fruchtbares Land; sie ist darum Ebene. Ullr dünn bevölkert. Der bedeutendste Ort ist Metz an der Mosel, das zum Schutz der deutschen Grenze stark befestigt ist. § 92. Dichter besiedelt ist dagegen wieder der Osten Südwestdeutschlands, «chwä- Namentlich im schwäbischen Becken, wo die fleißigen und rührigen Schwa Becken, den wohnen, finden wir viele blühende Gemeinwesen. Voran steht Stntt g a r t, die Hauptstadt des Königreichs Württemberg, bedeutend durch Handel und Gewerbthätigkeit. Die Wissenschaft hat in der Universität Tübingen eine Pslegstätte erhalten. Im unteren Neckargebiete wird viel Obst und Wein gebaut. Jenseits des Jura bildet Konstanz am Bodensee einen wichtigen Verkehrsmittelpunkt. Fränki- Der Ackerbau ist auch in dem fränkischen Becken am Main und Bnien. seinen Nebenflüssen die Hauptnahrungsquelle der Bewohner. Nur N ü r u b e r g an der Pegnitz blüht seit dem Mittelalter durch Gewerbefleiß. Auch das nahe dabei gelegene Fürth ist hauptsächlich Fabrikstadt. Dagegen ent- wickelte sich Bamberg am Main als Mittelpunkt eines Gemüse- und Hopfenbaugebietes. Wichtige Ackerbaustädte sind auch Ansbach an der Rezat, die Uni- versität Erlangen an der Rednitz und Bayreuth am roten Main. Im fränkischen Weingebiet liegt Würz bürg mit einer Universität. Am Main abwärts treffen wir Asch äffen bürg, das eine hervorragende Forst- akademie besitzt. § 93. Das durch seine Gebirge in mehrere Landschaften gegliederte Südwest- Staaten, deutschlaud zeigt politisch ein ziemlich buntes Bild. Während der Geschichte wohner. sind hier eine Reihe von Staaten entstanden, die sich in ihren Grenzen keineswegs den natürlichen Landschaften anpassen.
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